Armut im ländlichen Raum

Seit den achtziger Jahren ist eine Entwicklung zu beobachten, die man als "Neuentdeckung" des ländlichen Raums bezeichnen könnte. Diese Renaissance des Themas "Ländlicher Raum" hat ihre Wurzeln zum einen in der Krise der modernen Vorstellung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, zum anderen in einer Reaktion auf den Strukturwandel der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes insgesamt.
In diesem Kontext geraten zunehmend auch soziale Problemlagen in ländlichen Regionen in den Blick: spätestens mit dem Abklingen der konjunkturellen Aufschwünge und dann mit der krisenhaften Zuspitzung der gesamtwirtschaftlichen Situation zeigte sich, daß weite Teile der ländlichen Räume den Wachstumsdruck nicht ohne erhebliche soziale Schädigungen überstanden haben.
"Solche Sichtweisen lenken den Blick zunehmend auch auf die Wandlungen und Brüche in den Lebensformen und sozialen Beziehungen auf dem Lande; die Folgen des ländlichen Strukturwandels werden auch als soziale Probleme erkannt und vor allem im Zusammenhang mit dem Wandel der dörflichen Lebenswelt thematisiert."
So auch in diesem Band: dabei geht es um theoretische wie methodologische Grundsatzfragen wie um Ergebnisse und Schlußfolgerungen empirischer Untersuchungen und um Bestandsaufnahmen und Bedarfsplanungen sozialer Arbeit im ländlichen Raum.
Die Beiträge der elf Experten geben einen guten Überblick über den aktuellen Diskussionsstand dieser Frage- und Problemstellungen.