Im überkommenen Wirtschafts- und Sozialmodell Deutschlands spielte Wirtschaftsethik kaum eine Rolle, denn die Frage der Gestaltung der Wirtschaft wurde durch korporatistische Einigungen zwischen Kapital und Arbeit geregelt. Der Leuchtturm hierfür war das legendäre Programm der Humanisierung der Arbeit. Im freigesetzten Kapitalismus der Gegenwart funktioniert dies so nicht mehr. Nunmehr entsteht ein großer Bedarf, ethische Fragestellungen auf anderen Wegen in die Gestaltung der Wirtschafts- und Arbeitsbeziehungen einzuspeisen. Nicht zuletzt geht es hierbei auch um Fragen der ethischen Orientierung von Managern, Unternehmern und Führungskräften selbst. Der Band schließt mit einer Diskussion der Frage, was Werte denn überhaupt sind.
Prof. Dr. Gerhard Wegner war zehn Jahre lang Gemeindepastor, dann Gründungsgeschaftsführer der Hanns-Lilje-Stiftung. Von 1997 - 2001 war er verantwortlich für die Beteiligung der Ev. Kirche an der EXPO 2000 und Leiter des Christus-Pavillons. Mittlerweile ist er Leiter des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt und Umweltbeauftrager der Ev-Luth. Landeskirche Hannovers. Zudem ist er apl. Prof. für Praktische Theologie an der Universität Marburg.