Die Geschichte des "Jena-Plans" zwischen 1933 und 1945 wird als Beitrag zur "Alltagsgeschichte" (A. Lüdtke) des Nationalsozialismus verstanden.
Es gelang Peter Petersen, dem Schöpfer des "Jena-Plans", wiederholt, Anhänger seiner Reformanliegen zu finden, die sich zugleich als Nationalsozialisten verstanden. Auf diese Weise erreichte der "Jena-Plan" 1935 seine bis dahin bei weitem größte Verbreitung. Auch nachdem 1936 weitere Schulumstellungen untersagt worden waren, fanden Petersen und seine Anhänger alternative Handlungsfelder zur Verbreitung ihrer Ideen. Diese Befunde widerlegen die in der Petersen-Forschung vorherrschende "totalitarismustheoretische" NS-Interpretation.