Klaus-Peter Köpping, Ursula Rao (Hg.)
Im Rausch des Rituals
Gestaltung und Transformation der Wirklichkeit in körperlicher Performanz
Reihe: Performanzen: Interkulturelle Studien zu Ritual, Spiel und Theater - Performances: Intercultural Studies on Ritual, Play and Theatre

- ISBN: 978-3-8258-3988-8
- Band Nr.: 1
- Jahr: 2008
- Seiten: 296
- Bindung: broschiert
- CHF: 20,90
Sind Rituale Dramen und können Dramen auch Rituale sein? Diese und ähnliche Fragen gehören zu... mehr
Klappentext
Sind Rituale Dramen und können Dramen auch Rituale sein? Diese und ähnliche Fragen gehören zu den am häufigsten diskutierten Themen am Ende des Jahrhunderts auf einer breiten Front von Disziplinen, von der Ethnologie über die Theaterwissenschaften bis zu den Literatur- und anderen Kultur- und Sozialwissenschaften, die sich mit der Domäne des Performativen beschäftigen. Dahinter steht die Einsicht, daß nicht nur Individuen durch Handeln miteinander kommunizieren, sondern daß auch ganze Gruppen, Gemeinschaften und Kulturräume durch Darstellungs- und Aufführungsformen, die vom Theater über Sportveranstaltungen bis zu Ritualen reichen, ihre kollektiven Werthaltungen ausdrücken, reflektieren, legitimieren, aushandeln und verändern. Ritual als Performanz zeichnet sich dann dadurch aus, daß es einen konstitutiven Teil jenes kulturellen Gedächtnisses umfaßt, das in Körper inskribiert und durch Körper mitgeteilt wird. Eine besondere Pointe hat die Diskussion über kollektive kulturelle Performanzen durch die umstrittene und weithin debattierte Behauptung englischer Wissenschaftler erhalten, daß Rituale "bedeutungslos" seien. Mit diesen Problemen setzen sich die Beiträge dieses Bandes im deutschsprachigen Raum zum ersten Male in dezidierter Form auseinander. Das Für und Wider des Zugangs zu kollektiven und individuellen Identitäten über rituelle und theatrale Darstellungen wird an Hand von neuesten feldforscherischen Materialien, vor allem aus dem süd- und ostasiatischen, aber auch aus dem afrikanischen Kulturraum aus ethnologischer, indologischer und kunsthistorischer Sicht komparativ beleuchtet. Der vorliegende Band bietet damit einen prägnanten Überblick über und eine Anknüpfung an die gegenwärtige internationale Diskussion zu Problemen des Diskurses über Theatralität und Performanz und den Auswirkungen dieses Diskurses auf die europäischen Sichtweisen zu Primitivismus und Exotismus.
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