Gibt es überhaupt noch das Porträt im Expressionismus? Und wie gelangt das Künstler-Sein der Maler, Dichter, Musiker, Schauspieler und Tänzer - bislang über einen ikonographischen Kanon vermittelt - in dieser zur Abstraktion tendierenden Kunst, die Farben und Formen als künstlerisch autonome Bildelemente einsetzen will, zum Ausdruck? Ist in der Vielfalt der malerischen Ausdrucksvarianten des Expressionismus und seiner verschiedenen Strömungen überhaupt noch ein gemeinsamer Nenner für die in einem Porträt angestrebte Individualisierung des Dargestellten zu finden?
Mit den Betrachtungen zum Porträt-Begriff und der expressionistischen Malweise sowie deren Explikation anhand der Analyse repräsentativer Künstlerporträts wird eine Antwort auf diese Fragen versucht.