Ruoxing Tang

"Da, horch! - es summt durch Wind und Schlossen ..."

Das präsentische Erzählen in der deutschen Kunstballade der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Reihe: Marburger Studien zur Germanistik
"Da, horch! - es summt durch Wind und Schlossen ..."
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  • 978-3-8258-3254-6
  • 19
  • 1997
  • 208
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Das Gegenwartserzählen (episches Präsens) ist ein junger Erzählstil, der erst in epischen... mehr
Klappentext
Das Gegenwartserzählen (episches Präsens) ist ein junger Erzählstil, der erst in epischen Prosagattungen (Roman, Novelle, Kurzgeschichte usw.) im 20. Jahrhundert an Bedeutung gewinnt. In der deutschen Kunstballade hingegen wird das epische Präsens bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert verwendet.

Die vorliegende Arbeit macht sich zur Aufgabe, über zweihundert deutsche Balladen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer narrativen Analyse zu unterziehen. Die narrativen Kategorien Zeitbezug und Erzählertyp stehen im Mittelpunkt der Abhandlung, die dem Tempusgebrauch in der deutschen Kunstballade nachgeht und die Entwicklungstendenz des epischen Präsens aufzeigt. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, daß das Vergangenheitserzählen zwar immer noch dominiert, aber das präsentische Erzählen in der deutschen Kunstballade im Untersuchungszeitraum zu einer usuellen narrativen Möglichkeit geworden ist. Sowohl bekannte Dichter wie Annette von Droste-Hülshoff, Friedrich Hebbel, Heinrich Heine u. a. als auch weniger geläufige Autoren wie Anastasius Grün, Ludwig Pfau, Johann Nepomuk Vogl etc. benutzen den neuen Erzählstil. In diesem Zusammenhang setzt sich die Untersuchung auch mit der Abgrenzung des historischen Präsens vom epischen Präsens auseinander und zeigt, welchen Beitrag das historische Präsens bei der Ausbildung des präsentischen Erzählens leistet. Darüber hinaus bietet die Arbeit einen Einblick in die Gestaltung der Erzählform (Ich- und Er-Erzähler) und in die Typologie auktorialer Äußerungen.
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