Roland Spliesgart

Landwirtschaftliche Kollektive als Alternative?

Eine Fallstudie in Landreformsiedlungen in Brasilien
Reihe: Kontroversen
Landwirtschaftliche Kollektive als Alternative?
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In Brasilien hat eine Politik der Industrialisierung zur Abwanderung weiter Teile der ländlichen... mehr
Klappentext
In Brasilien hat eine Politik der Industrialisierung zur Abwanderung weiter Teile der ländlichen Bevölkerung in die städtischen Zentren und zur Verarmung der Mehrheit des Volkes geführt. Kritiker des brasilianischen "Entwicklungsweges" rufen daher nach alternativen Gesellschaftsmodellen, die das Leben auf dem Land wieder attraktiv und eine nachhaltige Entwicklung für die Gesamtheit der Brasilianer möglich machen. Als Utopie einer alternativen Geellschaft spielen landwirtschaftliche Kollektive nach wie vor eine bedeutende Rolle in der brasilianischen Diskussion.
In einer Fallstudie im Bundesstaat Esp'rito Santo werden drei Kollektive in Landreformsiedlungen untersucht. Zum Verständnis der Kollektive wurde eine interdisziplinäre Herangehensweise gewählt. Als Voraussetzung der Kollektive werden Engagement und Ideologie der Mitarbeiter der sogenannten Volkskirche (igreja popular) ebenso beschrieben wie Methode und Ziele der Aktivisten der Landlosenbewegung MST. Um das Funktionieren und die Probleme der Kollektive deutlich zu machen, wird ein Überblick über das politische und ökonomische Umfeld gegeben. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt jedoch auf einer Betrachtung aus der Innenperspektive der Kollektive. Anhand zahlreicher Interviews von Siedlern und einer differenzierten Analyse der individuellen und der kollektiven Wirtschaftsweise wird aufgezeigt, daß Kollektive von einer marginalisierten Bevölkerung durchaus mit Erfolg praktiziert werden können. Die Leistung der Kollektive besteht jedoch nicht in ihrer ökonomischen Überlegenheit gegenüber der individuellen Landwirtschaft, sondern in zahlreichen qualitativen Verbesserung für das Leben ihrer Mitglieder.
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