Hans-Joachim Raupp u. a. (Hg.)

Genre

Reihe: Niederländische Malerei des 17.Jahrhunderts der SOR Rusche Sammlung
Genre
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  • 978-3-8258-2237-0
  • 2
  • 1996
  • 160
  • broschiert
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Als Genrebilder pflegt man realistisch wirkende Darstellungen aus dem Alltag mit anonymen... mehr
Klappentext
Als Genrebilder pflegt man realistisch wirkende Darstellungen aus dem Alltag mit anonymen Figuren zu bezeichnen. Sie gelten neben den Landschaftsgemälden als die wichtigsten und besonders charakteristischen Beiträge der Niederländer zur Malerei des 17. Jahrhunderts. Der Begriff des Genrebildes ist keineswegs unproblematisch. Die so bezeichnete Bildgattung läßt sich, wie ein Blick über die in diesem Katalog vorgestellten 60 Gemälde zeigt, weder auf Alltagsszenen noch auf realistische Darstellungen reduzieren, und eine Definition fällt durchaus nicht leicht.
Die Niederländer des 17. Jahrhunderts hatten selbst noch keinen zusammenfassenden Namen dafür. Das Wort "Genre" selbst wird erst durch Denis Diderot im späteren 18. Jahrhundert in die kunstkritische Terminologie eingeführt. Heute sieht man, daß sich die persönliche Beobachtungs- und Einfühlungsgabe der niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts vielfach von überlieferten Themen und Bildtraditionen und von Stereotypen und Klischees leiten ließen.
Die Künstler selbst waren spezialisierte Fachleute, die ihrem Publikum auf einem hoch entwickelten Markt begegneten. Der Stil eines Gemäldes läßt sich nicht nur als "Ausdrucksform", sondern mindestens ebenso als Markenzeichen des Malers, als arbeitsökonomische Methode, Qualitätsmerkmal und Preisfaktor begreifen. Der Käufer eines Genrebildes suchte in bestimmten Preisklassen ein Stück "Mobiliar" zum Schmuck seines Hauses und hoffte damit zugleich ein aussichtsreiches oder wenigstens wertbeständiges Anlageobjekt zu erwerben. Genrebilder waren relativ teuer und nicht für jeden erschwinglich.
Die niederländische Genremalerei des 17. Jahrhunderts erscheint geradezu als ein besonderes Medium, durch das die Niederländer des 17. Jahrhunderts sich ausgewählte Aspekte ihrer Welt vor Augen führen ließen, um sich zu ihrem großen Vergnügen selbst darin zu betrachten und zu prüfen.
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