Katja Reinecke

Die Verarbeitung der Soziologie Vilfredo Paretos im Werk Aldous Huxleys

Reihe: "Human Potentialities". Studien zu Aldous Huxley & zeitgenössischer Kultur
Die Verarbeitung der Soziologie Vilfredo Paretos im Werk Aldous Huxleys
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  • 978-3-8258-1161-7
  • 10
  • 2010
  • 512
  • broschiert
  • 59,90
Aldous Huxleys herausragende Bedeutung als gesellschaftskritischer Denker und politischer... mehr
Klappentext
Aldous Huxleys herausragende Bedeutung als gesellschaftskritischer Denker und politischer Beobachter wird heutzutage kaum bestritten. Wie fundiert Huxleys Kritik an gesellschaftlichen Phänomenen ist, lässt sich an seiner Auseinandersetzung mit soziologischen Ansätzen ablesen. Bereits während seiner Studienzeit beklagte er immer wieder das Fehlen einer etablierten Soziologie in England, denn gezielte soziale Veränderungen und Reformen bedurften seiner Ansicht nach einer angemessenen wissenschaftlichen Basis. In seiner Essaysammlung Proper Studies (1927) verweist Huxley dezidiert auf Vilfredo Paretos Trattato di sociologia generale als Anregung zur Abfassung dieses Bandes. Ab 1927 befasst er sich in regelmäßigen Abständen mit Paretos Soziologie. Ergiebig sind in diesem Zusammenhang vor allem weniger bekannte Rezensionen, Essays und Artikel, in denen er sich mit soziologischen, aber auch politischen Themen befasst, sowie das Drama Now More Than Ever (1932), in dem er in Anlehnung an Paretos Charaktertypologie die Rolle und Funktion der Wirtschaftselite und des Adels analysiert und fiktional verarbeitet. Ähnlich lassen sich auch in seinen Romanen Point Counter Point (1928) und Eyeless in Gaza (1936) paretianische Vorstellungen nachweisen.

Bedeutsam für Huxley wie auch Pareto ist, dass die Transformation gesellschaftlichen Lebens eng mit der Umwandlung religiöser Systeme zusammenhängt. Entsprechend sehen beide politische, ökonomische und kulturelle Phänomene als Religionssubstitute instrumentalisiert. Huxleys Auseinandersetzung mit gesellschaftstheoretischen Ansätzen unterliegt einer Entwick­lung, die sich erst anhand der chronologischen Analyse seines Werks erschließt. Vom Ideal einer streng "logisch-erfahrungsbezogenen" Wissenschaft zur Erfassung gesellschaftlicher Realität gelangt er zu der Überzeugung, dass Gesellschaftswissenschaften eines ethischen Ideals bedürfen.
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