Angesichts der ständigen wechselseitigen Beeinflussung von Religion und Gesellschaft kann ein Blick auf die Rolle des Weiblichen, gerade in den indischen Kulturen, nicht unabhängig von religiösen Traditionen, von denen her sich eine Gesellschaft legitimiert und deutet, erfolgen. Die mythische Konzeption von "Weiblichkeit" und ihre Realisierung durch die soziale Rolle der Frau werden anhand von drei Episoden der Shiva-Puranas in ihrem historischen Kontext analysiert und ihre vielfältigen Bezüge zu Weltdeutungen, Gesellschaftsordnungen und Riten beleuchtet.