Philipp Alexander Tschirbs

Das Klo im Kino

Reihe: Filmwissenschaft
Das Klo im Kino
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  • 978-3-8258-0100-4
  • 3
  • 2006
  • 296
  • broschiert
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In der Privatisierung und im Verbergen der natürlichen Bedürfnisse erkannte Norbert... mehr
Klappentext

In der Privatisierung und im Verbergen der natürlichen Bedürfnisse erkannte Norbert Elias den Anstieg einer Zivilisationskurve, der einhergehe mit einem "merklichen Vorstoß der Schamgrenze". Das Klo im Kino aber offenbart uns die partielle Rücknahme dieses Prozesses: Die Enttabuisierung eines intimen Raumes. Mitunter scheint das Klo beim Verlust von Intimität und unter Preisgabe an eine voyeuristische Öffentlichkeit geradezu eine magische Aura zu gewinnen, da nur hier Privates ungestört kommuniziert werden kann. Überraschenderweise hat sich die Etablierung des Klos nicht von der filmhistorischen Peripherie ins Zentrum ausgebreitet, sondern es waren gerade die größten Meister des Films, die der filmischen Repräsentation des Klos zum Durchbruch verhalfen (Hitchcock, Godard, Kubrick, Bertolucci, Pasolini, Wenders). Überraschend auch, dass sich die weiblichen Kino-Ikonen auf oder mit dem Klo präsentieren. Bei unserer Thematik deutet sich ein mentalitätshistorischer Paradigmenwechsel an. Es wird kein schmuddeliger Seitenstrang des Filmes freigelegt, sondern ein offensichtlicher, aber bislang aus unerfindlichen Gründen unentdeckter Weg in das Herz der Filmkultur seit 1960 beschritten.

Philipp Alexander Tschirbs (Jahrg. 1974) studierte Filmwissenschaft, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum.

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