Jeder kennt "Oberflächen", jeder sieht sie ständig und kommt dauernd damit in Berührung, jeder Körper besteht zu einem Großteil aus ihnen (Haut). Oberflächen haben unterschiedliche Eigenschaften (flach, glatt/gekerbt, warm/kalt, nass/trocken, etc.) und Funktionen von A wie Abschotten über M wie Maske und Membran bis S wie Spiegel. Dabei wird einerseits die jeweilige "Oberfläche" von den drei Komplexen Materialität - Medialität - Metaphorik geprägt, die darin je un-terschiedlich stark präsent sind und sich dabei auf vielfältige Weise zueinanderverhalten, andererseits unterliegen auch die Begriffe einem historischen Wandel. Charakteristisch für das dualistische Denken in der christlich-abendländischen Kultur ist, dass die eigentliche Bedeutung jenseits der Oberfläche, "dahinter" oder "darunter", in der "Tiefe" liegend, vermutet wird. Seit der zweiten Hälfte des 20./, Jahrhunderts wird eine andere Perspektive eingenommen, die statt an der Tiefe des Raums und der der Geschichte dezidiert an der (Ober-)Fläche interessiert ist. Dieser Blick zeichnet sich durch ein "darauf" aus.