Das Buch thematisiert die bisher weitgehend vernachlässigte Rolle des zivilgesellschaftlichen Engagements in der deutschen Erinnerungslandschaft nach 1945.
Es untersucht die Erinnerungspolitik aus einem neuartigen Blickwinkel, indem es die Mobilisierung von zivilgesellschaftlichen Akteuren in den Blick nimmt - von Verfolgtenorganisationen, zu Vertriebenenverbänden, linken Bürgerinitiativen bis hin zu Gruppen, die sich nach 1989 für die Erinnerung an die SED-Diktatur einsetzten. Die Studie rekonstruiert, wie "Erinnerungsaktivisten" durch Gedenkarbeit und auch umstrittene Protestaktionen in die oft konfliktreichen Institutionalisierungsbemühungen innerhalb einer demokratisch-pluralistischen Gedenkkultur eingebunden waren und diese nachhaltig prägten.
Jenny Wüstenberg ist Professorin für die Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Nottingham Trent Universität in England und Ko-Präsidentin der Memory Studies Association.