Unterhaltung auf hohem Niveau - die Abschiedsvorlesung zu Ehren Louis Bossharts

Am 23. Mai hielt Professor Louis Bosshart, Schweizer Kommunikationswissenschaftler, an der Universität Fribourg seine Abschiedsvorlesung. In seinem 31jährigen Wirken war Bosshart maßgeblich an dem Auf- und Ausbau des Departements für Medien- und Kommunikationswissenschaft in Fribourg beteiligt. Er beschäftigte sich vorrangig mit der Unterhaltung in den Medien. In diesem Zeichen stand auch die Abschiedsvorlesung, der mehr als 300 Teilnehmer beiwohnten. Die Anwesenden durften eine Feier erleben, die deutlich aus dem Rahmen der trockenen Universitätsveranstaltungen herausbrach: durch eingeblendete Filmausschnitte wurden Reden aufgelockert, es gab kleine Musikstücke und sogar eine Tanzeinlage.
Darüber hinaus wurde die Festschrift Man kann nicht nicht unterhalten. Beiträge zur Unterhaltungspublizistik, herausgegeben von Ursula Ganz-Blättler und Diana Ingenhoff, erschienen im LIT Verlag, präsentiert. Der Titel des Buches verweist auf die Wichtigkeit von Unterhaltung in der modernen Kommunikation. Unterhaltung sei nicht nur als bloße, oberflächliche Popularität zu begreifen. Vielmehr könne sie auch als Spiegel gesellschaftlicher Stimmungen wirken.
Louis Bosshart leistete Pionierarbeit auf diesem Gebiet. Er schreckte nicht vor dem zunächst wenig wissenschaftlich erscheinenden Forschungsfeld zurück und brachte das Thema Unterhaltung erstmals auf die universitäre Agenda.
Bosshart hinterlässt ein beachtliches Werk, das neben dem nicht enden wollenden Applaus auch auf eine ganz spezielle Weise geehrt wurde: Studenten gründeten die Facebook-Gruppe "Louistown", die inzwischen fast 800 Mitglieder fasst.