Ein zentrales Thema der Veröffentlichungen und Fragmente des Kunsthistorikers Aby Warburg (1866 - 1929) ist das menschliche Phänomen der Schaffung und Betrachtung von Bildern. Seine philosophischen und psychologischen Gedanken versuchen nicht nur den Gegenstand Bild, sondern vor allem den nach Orientierung suchenden Menschen zu erfassen. Warburg entwickelt, u. a. aufgrund der Schriften von Wilhelm Dilthey (1833 - 1911), kulturpsychologische Ideen, die den Menschen als ein Wesen beschreiben, dessen Lebendigkeit sich zwischen "einschwingender Phantasie und ausschwingender Vernunft" vollzieht.