In der Endphase der letzten Eiszeit kam es in weiten Teilen Europas und darüber hinaus zur Ausbreitung von charakteristischen Pfeilspitzen mit gestumpftem Rücken, den sogenannten Rückenspitzen. Europäische Fundinventare mit entsprechenden steinernen Projektilen können zum endpaläolithischen Rückenspitzen-Kreis gestellt werden, der zwar regional gewisse Eigenheiten aufweist, insgesamt jedoch in seinen archäologischen Zeugnissen, wie den Artefakten, der Kunst und dem Siedlungswesen recht einheitlich ist.
Mit vorliegender Arbeit wird für das Gebiet Mitteleuropas erstmals eine umfangreiche Zusammenstellung und Auswertung entsprechender Funde vorgenommen. Schwerpunkte liegen dabei in der Herausarbeitung von Entwicklungstendenzen der Pfeilspitzenmorphologie, welche ein Gerüst zur Datierung von Rückenspitzen-Inventaren bildet.
Vergleiche mit Vorkommen in West- und Osteuropa zeichnen darüber hinaus ein differenziertes Bild von regionalen Sonderentwicklungen sowie von komplexen Ausbreitungs- und Rückzugsbewegungen des Rückenspitzen-Kreises innerhalb Europas.