Der Pragmatismus John Deweys gilt gemeinhin als eine Philosophie der Praxis und des Handelns. Er ist jedoch auch als Kritik der Verselbstständigung dieser Praxis zu verstehen - als Kritik der Kristallisation von Handlungsfolgen zu einer äußerlichen, menschlicher Verfügung entglittenen Macht. Deweys Auseinandersetzung mit dem menschlichen Handeln, der Erfahrung, der Erziehung, der Moral, der Wissenschaft und schließlich der Politik ist als kritische Theorie der Verdinglichung zu rekonstruieren. Als Einheit stiftendes Moment und Deutungshorizont fungiert dabei eine politische Idee demokratisch-säkularer Glaubens- und Kommunikationsgemeinschaft, die vor allem in Deweys politischer Theorie ihren Ausdruck findet und sich als Korrelat gesellschaftlich-historischer Kontingenz und Komplexität erweist.