Italien trägt seit seiner nationalen Einigung die Bürde der Disparität zwischen Nord und Süd. Die Autorin nimmt die Sezessionsdrohung der Lega Nord in den 1990er Jahren zum Anlass, um die Konfliktlinien der Questione meridionale nachzuzeichnen. Sie skizziert den Zusammenhalt einer politischen Gemeinschaft, erläutert die Facetten der Nord-Süd-Problematik und widmet sich schließlich der Frage, ob die Questione meridionale bereits eine Gefahr für die nationale Einheit darstellte, als Italien als Nationalstaat noch sehr jung war. Dazu werden ausgewählte Schriften aus der Politischen Theorie untersucht und schließlich der Bogen zur Gegenwart gespannt.
Anna Charlotte Thode, geb. 1981, studierte Politikwissenschaft, italienische und französische Philologie in Leipzig, Bologna/Forlì, Potsdam und an der Freien Universität Berlin.